Verleihung des Karl Rinner Preises 2008

Die Verleihung des Karl Rinner Preises 2008 fand am 4. November 2009 an der Technischen Universität Wien durch den Präsidenten der Österreichischen Geodätischen Kommission, Prof. Dr. Harald Schuh statt. In seiner Laudatio würdigte der Präsident der Österreichischen Geodätischen Kommission zunächst die Person Dr. Karl Rinner, welcher als letzter „Universeller Geodät“ in Österreich angesehen werden kann. Danach wurde der Karl Rinner Preisträger des Jahres 2008, Dr. Helmut Woschitz von Prof. Dr. Harald Schuh vorgestellt, wobei besonders die wissenschaftlichen Arbeiten im Vordergrund standen.

Aufgrund des hervorragenden Vortrages „Monitoring a deep-seated mass movement using a large strain rosette“ auf dem „13 th FIG Symposium on Deformation Measurement and Analysis“ in Lissabon im Mai 2008, der Veröffentlichung und der absoluten Novität des faseroptischen Messsystems einer eingebetteten großen Strain-Rosette wird Herr Dr. Helmut Woschitz als besonders begabter, junger österreichischer Wissenschaftler mit dem Karl Rinner Preis 2008 ausgezeichnet.

Nach der Übereichung der Karl Rinner Preis Urkunde durch Prof. Harald Schuh wurde von DI. Hans Polly, Vorsitzender der Sektion Ingenieurkonsulenten für Wien, Niederösterreich und Burgenland, das mit dem Karl Rinner Preis verbundene Preisgeld in Form eines Schecks überreicht. Die Sponsorenschaft für den Karl Rinner Preis 2008 hatte die Bundessektion der Ingenieurkonsulenten (ein Organ der BAIK) übernommen.

Im Anschluss an die Preisverleihung wurde von dem Preisträger über seine Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der faseroptischen Messsysteme berichtet. Als Ausklang nach den Feierlichkeiten und dem Vortrag gab es noch ein gemütliches Beisammensein bei einem vom Preisträger bereitgestellten Buffets.

Zum Download:
Zusammenfassung der ausgezeichneten Publikation:

Entwicklung einer langarmigen faseroptischen Strain-Rosette zum Monitoring eines Rutschhanges

Sensoren faseroptischer Messsysteme können direkt in Objekte eingebettet werden und liefern Informationen über das Verhalten aus dem Inneren des Objektes. Für eine Anwendung zum Monitoring eines Rutschhanges wurde eine langarmige Strain-Rosette entwickelt. Herausforderungen dabei waren die zur Untersuchung des Rutschverhaltens notwendige hohe Präzision der verwendeten interferometrischen SOFO-Systeme (2 µm für statische Messungen und 10 nm für dynamische Messungen bei 1 kHz) und die dadurch bedingte mangelnde Möglichkeit, durchgreifende Kontrollmessungen im Feld durchzuführen. Herkömmliche geodätische Messsysteme sind dafür zu ungenau (etwa Faktor 10). Bei der Einbettung der Sensoren in den Rutschhang war aber auch die repräsentative Verankerung der Sensoren mit dem Erdmaterial kritisch. Ziel der Entwicklung ist es, mit statischen und dynamischen Messungen Informationen über das lokale Verformungsverhalten zu erhalten, die bei der Erforschung der Ursache der tiefreichenden Massenbewegung von großer Bedeutung sind. Die erfolgreiche Entwicklung der Strain-Rosette und deren intensiver Test belegen die hohe Leistungsfähigkeit der Rosette und der verwendeten Sensorik. Die Bedeutung der faseroptischen Sensorik steigt rasant und diese könnten in Zukunft eine entscheidende Rolle bei Monitoring-Aufgaben spielen.