Festveranstaltung 150 Jahre Österreichische Geodätische Kommission (ÖGK)
150 Jahre für den Fortschritt in der Geodäsie

Am 2. Juni 1863 genehmigte Kaiser Franz Josef I. den Beitritt Österreichs zur „Kommission für die Mitteleuropäische Gradmessung“ und ernannte den Direktor des Militärgeographischen Institutes (MGI) Generalmajor August v. Fligely, den Direktor der Wiener Universitätssternwarte, Karl v. Littrow und den Geodäsieprofessor des Wiener Polytechnischen Institutes, Dr. Josef Herr, zu bevollmächtigten Gradmessungskommissaren. Österreich war damit nach Preußen und Sachsen, die 1862 die Gradmessungskommission gegründet hatten, der 3. europäische Staat, der die Bedeutung der Bestimmung der Erdgestalt mit geodätischen Methoden in internationaler Kooperation erkannt hatte. Das Beispiel Österreichs machte Schule und zwei Jahre später auf der 1. Allgemeinen Konferenz in Berlin waren bereits 16 Staaten Mitglieder der Gradmessungskommission. 1867 wurde die Mitteleuropäische Gradmessung zur „Europäischen Gradmessung“ erweitert. Damit war auch in Europa, der Initiative des preußischen Generalleutnats Johann Jakob Baeyer im Jahre 1861 folgend, die politische Grundlage für die Erfassung der Figur der Erde mit geodätischen Methoden gegeben.

Der 2. Juni 1863 war somit die Geburtsstunde der „Österreichischen Kommission für die Mitteleuropäische Gradmessung“, in deren Tradition ab 1887 die „Österreichische Kommission für die Internationale Erdmessung (ÖKIE)“, 1995 umbenannt in die „Österreichische Geodätische Kommission (ÖGK)“, mit Erfolg gewirkt hat.

Aus Anlass des 150-Jahr Jubiläums der Gründung der ÖGK wurde im Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen in Wien am 7. November 2013 eine Festveranstaltung durchgeführt. Diese Festveranstaltung stand unter dem Motto „Österreichische Geodätische Kommission – 150 Jahre für den Fortschritt in der Geodäsie“. In der ÖGK sind heute alle wissenschaftlichen geodätischen Fachbereiche vertreten. Die Vorträge renommierter Wissenschaftler im Rahmen der Festveranstaltung zeigten die Spannbreite der Forschungen, welche von der Satellitengeodäsie mit ihren vielfältigen Anwendungen, über die Ingenieurgeodäsie mit den hier vorgestellten Bereichen von Frühwarnsystemen bei Hangrutschungen und Monitoring von Kraftwerken und Tunnelbauten über die Nutzung des Kataster als Basis einer modernen Landadministration bis hin zu Anwendungen im Bereich der Archäologie reichten. Wie die Ausbildung mit all den genannten Anforderungen umgeht, wurde in einem weiteren Beitrag vorgestellt.

Im Rahmen der Veranstaltung wurde dem neu bestellten Präsidenten der ÖGK, Univ. Prof. Dr. Norbert Pfeifer von der TU Wien sein Ernennungsdekret von Sektionsleiter Mag. Tschirf überreicht. Darüber hinaus wurden auch 2 neue Mitglieder in die ÖGK aufgenommen: Präsident Dipl. Ing. Wernher Hoffman als Leiter des BEV und Univ. Prof. Dr. Johannes Böhm von der TU Wien, welche ebenfalls ihr Dekret erhielten.

Dokumente zum Download: