Verleihung des Karl Rinner Preises 2014

Die Verleihung des Karl Rinner Preises 2014 an Dr. Andreas Roncat fand am 27. Oktober 2015 im Rahmen einer öffentlichen Festsitzung der Österreichischen Geodätischen Kommission an der Technischen Universität in Graz statt.

Nach der von Prof. Pfeifer gehaltenen Laudatio wurde die Karl Rinner Preis Urkunde vom Präsidenten der ÖGK, Prof. Pfeifer und der von der Bundessektion Ingenieurkonsulenten der Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten gesponsorte Preisscheck vom Präsidenten der Kammer der ZiviltechnikerInnen für Steiermark und Kärnten, Dipl. Ing. Gerald Fuxjäger, überreicht.

Im Anschluss an die Preisverleihung hielt Dr. Roncat im Rahmen des GEO-Kolloquiums der TU Graz seinen Festvortrag: Full-Waveform Laserscanning – Moment(e), da geht noch mehr!

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Zusammenfassung der ausgezeichneten Publikation:

Full-Waveform Laserscanning – Moment(e), da geht noch mehr!

Full-Waveform-Lidar erlaubt es, sowohl geometrische wie auch radiometrische Information von Oberflächen in der gleichen räumlichen Auflösung zu erhalten. Daher hat diese Datenerfassungsmethode innerhalb der letzten zehn Jahre eine wachsende Aufmerksamkeit in der 3D-Fernerkundung und verwandten Disziplinen erhalten. Diese radiometrische Information kann einerseits auf ein einzelnes Echo bezogen sein, z.B. eine Echo-Amplitude oder eine Echobreite, oder andererseits auf die erfasste Oberfläche selbst, wie etwa der sogenannte Rückstreuquerschnitt.

Echoparameter wie die beiden eben erwähnten, welche meist durch eine Gauß-Zerlegung der Echowellenform bestimmt werden, sowie Oberflächeneigenschaften, die (geo-)physikalische Größen darstellen und daher unabhängig von den Parametern der Datenerfassung sind, werden zu den Zusatzattributen einer Laserscanning-Punktwolke gezählt.

Der Rückstreuquerschnitt wird gewöhnlich durch eine Rückfaltung ermittelt, deren Resultat die Ableitung des Rückstreuquerschnitts nach der Zeit darstellt, also den differentiellen Rückstreuquerschnitt. Der Rückstreuquerschnitt wird daher durch anschließende Integration errechnet. Bisher fand der zeitliche Verlauf des differentiellen Rückstreuquerschnitts wenig Beachtung in der Literatur. In diesem Artikel wird die Ableitung zusätzlicher Oberflächenparameter auf Basis der statistischen Momente des differentiellen Rückstreuquerschnitts behandelt. Neben der Untersuchung der Anwendbarkeit etablierter Rückfaltungsverfahren für die Extraktion statistischer Momente des differentiellen Rückstreuquerschnitts wird das Hauptaugenmerk auf einen B-Spline-basierten Rückfaltungsansatz gelegt. Uniforme B-Splines ermöglichen es nämlich, die Rückfaltung in einem linearen Ansatz zu lösen, und anschließend eine radiometrische Kalibrierung durchzuführen. Ein Beispieldatensatz aus einer ausgedehnten Lidarkampagne in einem hochalpinen Gebiet zeigt das Potential dieses Ansatzes auf.